Der Schüttraummeter
Heiliger Gral oder doch ein Wolf im Schafspelz?
Was ist ein Schüttraummeter im weiteren SRM genannt?
Die gewerbliche Brennholzproduktion wird heutzutage mit technisch teils aufwendigen
Sägespaltautomaten realisiert. Mit Axt und Kreissäge hat dies heute nicht mehr viel zu tun.
Zum Zwecke der einfacheren und damit wirtschaftlicheren Handhabung wird Ware (zb. Scheitholz, Hackschnitzel, Rindenmulch ect) lose geschüttet in den Handel gebracht. Als Maß für den SRM liegt der Kubikmeter (1x1x1m) zu Grunde. So wird das auch im Falle von Brennholz von vielen Brennholzproduzenten propagiert. Dieser wird dort als einzig wahres Verkaufsmaß, das der Kunde bei Lieferung nachmessen kann, angepriesen.
Stimmt das? Ist der SRM messbar?
Was zweifelsfrei stimmt, ist das man bei Lieferung das Behältnis messen kann in dem das Scheitholz geliefert wird. Sie können also mit dem Meterstab die Länge, die Breite und die gemittelte Ladehöhe des Anhängers, des Kippers oder des Containers messen. Wobei sich hier schon die ersten Ungenauigkeiten ergeben, denn die Holzmasse liegt uneben und wellig, nicht wie Wasser schnurgerade in dem Behälter. Somit müssen Sie die Ladehöhe schon auf einen Durchschnittswert reduzieren, womit die Menge nicht eindeutig zu bestimmen ist. Dies ist also schon der erste Faktor der sich Preislich entweder für sie als Kunde oder für den Händler positiv oder negativ auswirken kann. Nämlich ob es zu viel oder zu wenig Holz ist gemessen an der Vorgabe 1x1x1m.
Fazit: Sie können lediglich das Gefäß messen. Über den Holzinhalt sagt das nicht viel aus!
Weitere Faktoren, die den Holzinhalt beim SRM maßgeblich beeinflussen, sind:
Wir beginnen mal ganz am Anfang der Brennholzherstellung beim Rohholz. Einfluss auf den SRM hat schon die Holzstärke, die zur Produktion verwendet wird. Also wie dick ist das Holz vor Verarbeitung. Verarbeitet man dünnes Holz, so ergeben sich zumeist kleinere Holzscheite, die, wenn man sie schüttet oder auch stapelt, entsprechend mehr Luftzwischenräume verursachen. Verarbeitet man dickes Holz ist die Holzmasse pro Scheit größer, was wiederum beim Schütten oder Stapeln in den gleichen Raum weniger Zwischenräume verursacht. Krummes Holz hat wenig Einfluss auf die Produktion von Scheitholz. Bei der Produktion vom Meterscheit hat krummes Holz einen nennenswerten Einfluss. Meterscheit ist hier aber nicht Thema.
Ein weiterer Faktor, der den Holzinhalt beim SRM beeinflusst, ist die, Holzart:
Verarbeitet man Weichholz wie zb. Fichte oder Hartholz wie zb. Buche hat dies erhebliche Auswirkung beim SRM. Hier unterscheiden sich die Füllhöhen im selben Gefäß doch erheblich voneinander. Wie kann das sein? Fichtenholz ist fasriger als Buchenholz. Beim Spalten werden also unterschiedliche Holzoberflächen erzeugt, die beim einen Holz (Fichte) mehr und beim anderen Holz (Buche) weniger Potential zum Verhaken untereinander schaffen. Weiterhin spielt das Eigengewicht des Holzes eine Rolle. So wird beim leichten Holz ( Fichte) weniger Schwungmasse erreicht als bei Hartholz. Das schwerere Holz erzeugt beim Fallen in das Behältnis also mehr Schwung und kann somit die bereits vorhandenen Scheit mehr Rütteln und Verrücken und somit Hohlräume verkleinern.
Der nächste Faktor, der den Holzinhalt beim SRM beeinflusst, ist die Fallhöhe und wie das Behältnis gefüllt wird: Die Fallhöhe spielt also ebenfalls eine nicht unerhebliche Rolle im Produktionsprozess. Fällt der Scheit aus zb. 1m oder zb. 2,5m in das Behältnis. Fallen Scheite per zb. Förderband mehr oder weniger nach und nach in das Behältnis und können sich nach und nach mit den neu einfallenden die unteren enger legen oder wird per zb. Radladerschaufel eine große Menge in sehr kurzer Zeit eingefüllt. Dies alles würde sich dann auch in der Holzmenge widerspiegeln.
Ein weiterer Faktor, der den Holzinhalt beim SRM beeinflusst, ist die Beschaffenheit des Gefäßes.
Wird also das Scheitholz in eine sogenannte IBC Box gefüllt (sehr viele gewerbliche Produzenten nutzen diese Boxen) oder in einen Container (glatte Behälterwände) sind in der Füllmenge Unterschiede zu verzeichnen. Eine IBC Box ist eine Gitterbox. An deren Gitter hat das Scheitholz also wesentlich mehr Ecken und Kanten, an denen es sich verhaken kann. Ein relativ glatter Container bietet diesen Widerstand nicht in diesem Maß. Auch hier entsteht also nur aufgrund der unterschiedlichen Gefäßnutzung ein Unterschied in der Holzmenge.
Noch ein Punkt der die Holzmenge beim Handel mit SRM beeinflusst ist die Gefäßgröße.
Ja genau auch das beeinflusst die Holzmenge beim SRM.
Schütten Sie das Holz in eine Box mit 1x1x1m so wie es der "Vorgabe" entspricht oder zb. in einen 40m⊃3; großen Container.
Als Beispiel: Füllen Sie 40 Boxen mit 1x1x1m Volumen mit Holz. Damit hätten sie also 40SRM.
Jetzt nehmen Sie die 40 Boxen und leeren diese in den 40m⊃3; Container. Der 40m⊃3; Container sollte jetzt eigentlich voll sein, denn er hat ja dasselbe Volumen wie die 40 Boxen mit je 1m⊃3;. Der Container ist aber nicht voll. Warum? Nun, weil auch die Behältergröße Auswirkung auf die Holzmasse darin hat. Kleine Kiste = viel Wandfläche im Verhältnis, an der das Holz hängen bleibt und so viel Hohlraum entsteht. Große Kiste = im Verhältnis weniger Wandfläche zum Gesamtvolumen. Dort kann das Holz enger fallen.
Einen weiteren Einfluss auf die Füllhöhe hat der Transport.
Als Beispiel nehmen wir den 40m⊃3; Container.
Nehmen wir an, der Container wurde beim Produzent korrekt gefüllt. Der Kunde hat jetzt eine Lieferstrecke von sagen wir 30km. Nicht all unsere Straßen sind wie mit dem Bügeleisen geglättet wie wir wissen. Jetzt kommt der LKW beim Kunden an und durch die teils „Guten“ Straßenverhältnisse hat sich das Holz (durch die Erschütterungen) im Container gesetzt. Jetzt misst der Kunde und stellt fest, die Füllhöhe ist nicht mehr die um auf 40m⊃3; bzw. 40SRM zu kommen.
Bestellt waren aber 40SRM! Was nun?
All die genannten Faktoren haben also Einfluss auf die Holzmenge im SRM.
Mit diesen Fakten können Sie sich nun selbst eine Meinung über den Schüttraummeter bilden.